Völlegefühl, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen, Akne, Hautausschläge, Depressionen. Ich bin mir sicher, dass wir alle mindestens eines dieser Symptome schon einmal hatten. Neuerdings kursiert im Internet und in einschlägigen Foren immer öfter der Begriff “SIBO”.
Was ist SIBO?
SIBO (small intestinal bacterial overgrowth) ist eine bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarms und tritt auf, wenn ungewöhnlich viele Bakterien im Dünndarm vorhanden sind. Es ist normal, Bakterien in unserem Verdauungstrakt zu haben, aber die meisten davon gehören in unseren Dickdarm, weiter unten im Verdauungstrakt. Woher weiß ich also, ob ich SIBO habe? Es sind einige Tests verfügbar, obwohl es noch keinen allgemein akzeptierten gibt, und die Ergebnisse können unklar sein. Also leider etwas schwierig. Für Therapeuten und Ärzte ist es oft sehr schwierig eine sichere Diagnose bei Darmproblemen zu stellen. Zum Beispiel besteht eine große Ähnlichkeit zwischen den Symptomen SIBO und IBS (Irritable Bowel Syndrome = Reizdarmsyndrom). In der Tat ist IBS auch schwierig zu diagnostizieren und wird meist als Ausschlussdiagnose nach einigen Tests und Behandlungsversuchen gestellt. Oft ist eine verlässliche Bezeichnung oder Diagnose der eigenen Darmbeschwerden also schwer zu finden und auch nicht immer notwendig. Sofern diagnostisch schwere Darmerkrankungen wie z.B. Colitis Ulcerosa, Divertikel oder auch bösartige Erkrankungen etc. ausgeschlossen wurden, sollte man sich intensiv mit der eigenen Ernährung beschäftigen. Sobald wir bestimmte Änderungen an unserer Ernährung und unserem Lebensstil vorgenommen haben, reagiert unser Körper gut und die Beschwerden bessern sich häufig. Aber wie kommt es eigentlich zu der bakteriellen Überwucherung des Dünndarms?
Unser Darm kann aus vielen Gründen aus dem Gleichgewicht geraten. Hauptsächlich durch eine schlechte Ernährung mit verarbeiteten Lebensmitteln, der Einnahme von Medikamenten, wenig Bewegung und das oft, in Kombination mit einem stressigen Lebensstil.
Was ist die Behandlung?
Eine Option sind Antibiotika, aber wenn die zugrunde liegende Ursache nicht behoben wird, werden die Bakterien ebenso stark zurückkehren und möglicherweise Resistenzen gegen das Antibiotikum aufbauen. Es lohnt sich also, der Ursache auf den Grund zu gehen. Zudem können natürliche Öle wie Oreganoöl und Allicin (aus Knoblauch) zum Einsatz kommen. Bei der Ernährung kommt es auf die Verringerung der Menge an verarbeiteten Lebensmitteln an, insbesondere verarbeitete Kohlenhydrate wie Weißbrot und Gebäck sollten vom Ernährungsplan gestrichen werden. Auch auf Zucker sollte verzichtet werden. Bei Fetten gerne zu kaltgepressten Fetten wechseln und so viel Bio wie möglich essen. Zudem sollte der Konsum von Alkohol eingestellt und Stress möglichst reduziert werden. Was sich erstmal wie “Mission Impossible” anhört, kann die Bedingungen in Ihrem Darm jedoch massiv verbessern und so eine Behandlung möglichst effektiv machen.
Wer mehr zu diesem Thema wissen will, findet in meinem Buch “Gesunde Darmflora” eine ausführliche Beschreibung von SIBO, Leaky Gut und Candida Mykose mit über 100 Rezepten und vielen Anregungen zur Besserung der Syndrome: