Kaum zu glauben, aber auch beim Wunsch Gewicht zu verlieren spielt die Zusammensetzung der Darmflora eine große Rolle.
Der Weg zum Wunschgewicht ist häufig sehr steinig und manchmal scheint das Ziel in unendlich weiter Ferne zu liegen.
Zudem scheint die Welt sehr ungerecht zu sein, denn während der eine Mensch scheinbar alles essen kann ohne zuzunehmen, schnellt das Gewicht des anderen weiter in die Höhe, obwohl sich dieser diszipliniert und täglich auf so manche Leckerei verzichtet.
Allgemein heißt es, dass beim Thema Gewichtsreduzierung die genetische Veranlagung, der Stoffwechsel und letztendlich natürlich auch der individuelle Lebensstil eine große Rolle spielen. Dennoch gibt es einen weiteren Aspekt, der einen nicht unerheblichen Einfluss hat und der in der Welt der Diäten noch weitestgehend unbekannt ist.
Deshalb haben Darmbakterien einen großen Einfluss auf unser Gewicht!
Mittlerweile ist bekannt, dass unser Mikrobiom, also unsere ganz persönliche Zusammenstellung von Billionen von Bakterien in unserem Darm, grundsätzlich für unsere individuelle Gesundheit verantwortlich ist. Weniger bekannt ist, dass das Mikrobiom auch einen großen Einfluss auf unser Körpergewicht hat.
Wie die Nahrung verwertet wird, hängt zum größten Teil von der bakteriellen Zusammensetzung jedes Einzelnen ab. Mittlerweile belegt dies eine ständig wachsende Anzahl wissenschaftlicher Untersuchungen.
In den Fokus geraten sind vor allen Dingen zwei Bakteriengruppen, die mit über 90% die Vormachtstellung im menschlichen Darm halten. Die Gruppe der Firmicutes- und die Bacteroidetes-Bakterien. Im Idealfall ist das Verhältnis zwischen diesen beiden Bakterienstämmen ausgeglichen.
„Dickmacher“ Firmicutes
Unverdauliche Nahrungsbestandteile werden durch die Firmicutes so effektiv abgebaut, dass durch ihre Arbeit dem Menschen weitere Kohlenhydrate und damit in der Folge Kalorien zur Verfügung gestellt werden.
In Untersuchungen fand man heraus, dass ein höherer Anteil an Firmicutes-Bakterien im Darm gleichbedeutend ist mit einer ca. 10%igen Steigerung der Energiegewinnung aus der Nahrung. Dies entspricht ungefähr 200-250 zusätzlichen Kalorien pro Tag und endet mit einer möglichen Gewichtszunahme von bis zu 10 kg pro Jahr.
„Schlankmacher“ Bacteriodetes
Anders verhält es sich, wenn der Anteil an Bacteroidetes erhöht ist. Die Bakterien dieses Stammes können nicht verbrauchten Zucker aus der Nahrung ausscheiden und helfen somit bei der Gewichtsreduzierung.
Nachweisbar ist diese These über eine Stuhlprobe. Untersucht man den Stuhl von Normal- und von Übergewichtigen, so ist der Stuhl von Übergewichtigen deutlich weniger kalorienreich als der von Normalgewichtigen.
Die Bacteriodetes-Bakterien füttern. Passende Lebensmitteln können helfen Gewicht zu verlieren.
Wenn etwas schmeckt, dann möchte man mehr davon. Deshalb wecken die Firmicutes die Lust auf schnelle Kohlenhydrate und Süßes. Dem nachzugeben kommt einer weiteren Runde im Hamsterrad gleich.
Klüger ist es, die Bacteriodetes zu füttern. Sie bevorzugen Ballaststoffe sowie tierisches Eiweiß wie in Fleisch. Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse und Samen sind ebenfalls gute Lieferanten und stellen das Gleichgewicht wieder her.
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