Blähbauch bei Frauen: Ursachen, Unterschiede und was wirklich hilft
- Sabine Karpe
- 16. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Frauen leiden häufiger unter Blähbauch als Männer – und das hat viele Gründe. Erfahre hier, welche Ursachen typisch weiblich sind und welche Tipps wirklich helfen.

Warum betrifft der Blähbauch besonders viele Frauen?
Ein Blähbauch ist bei Frauen deutlich häufiger als bei Männern – und das liegt nicht nur an der Anatomie, sondern vor allem an hormonellen Einflüssen, die Verdauung, Darmflora und Motilität beeinflussen.
1. Zyklusabhängige Hormonschwankungen
Besonders in der zweiten Zyklushälfte – der Lutealphase – berichten viele Frauen über einen zunehmenden Blähbauch. Der Grund: Progesteron steigt, was die Darmtätigkeit verlangsamen kann. Auch der sinkende Östrogenspiegel kurz vor der Periode beeinflusst die glatte Muskulatur des Darms – Gase stauen sich leichter an, es kommt zu Druckgefühl, Völlegefühl oder Schmerzen.
Ein „Periode-Blähbauch“ ist also keine Einbildung, sondern hormonell erklärbar – und kann durch Ernährung, Bewegung und gezielte Darmunterstützung gelindert werden.
2. Blähbauch in den Wechseljahren
Auch während der Perimenopause und Menopause kann sich der Blähbauch verschlimmern. Der Grund: Mit dem Absinken von Östrogen und Progesteron verändern sich die Darmbewegung, die Magenentleerungsgeschwindigkeit und oft auch das Mikrobiom. Dadurch wird die Verdauung träger, Gärung nimmt zu – Blähungen sind die Folge.
Viele Frauen in den Wechseljahren berichten erstmals über regelmäßige Beschwerden, obwohl sie vorher nie Verdauungsprobleme hatten.
3. Endometriose & Endo-Belly
Bei Frauen mit Endometriose tritt häufig ein sogenannter „Endo-Belly“ auf – ein teils massiver Blähbauch, der plötzlich auftritt, mit Schmerzen und extremer Spannungsgefühlen einhergeht und oft nichts mit der Ernährung zu tun hat. Ursachen sind:
Entzündungen im Bauchraum
Veränderungen an Darm, Beckenboden oder Organverbindungen
Störungen der Darm-Hirn-Achse
Chronische Schmerzreaktionen und viszerale Hypersensitivität
Der Endo-Belly ist nicht einfach „Gas“ – sondern Ausdruck eines multifaktoriellen Zusammenspiels aus Hormonwirkung, Entzündung und Darmdysfunktion.
4. Mastzellen und hormonelle Reaktionen
Was viele nicht wissen: Mastzellen – ein zentraler Bestandteil des Immunsystems – sind hormonempfindlich. Sie besitzen Rezeptoren für Östrogen und Progesteron und reagieren besonders sensibel auf Schwankungen. Bei einem hormonellen Ungleichgewicht, z. B. einer Östrogendominanz, schütten sie vermehrt Botenstoffe wie Histamin, Prostaglandine und Tryptase aus. Diese Mediatoren können:
die Darmbarriere reizen,
die Motilität verändern,
und Entzündungsprozesse sowie Schmerzen, Blähungen und Völlegefühl verstärken.
Besonders betroffen sind Frauen mit Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) oder Histaminintoleranz, aber auch viele ohne klare Diagnose spüren diese Zusammenhänge deutlich – oft zyklusabhängig oder unter hormoneller Belastung.
Was wirklich hilft – 5 konkrete Tipps
Zyklusorientierte Ernährung: Rund um die Periode verträgt der Darm oft weniger Rohkost, Hülsenfrüchte oder Kohl. In dieser Zeit lieber auf leicht Verdauliches setzen.
Kaue bewusst – und iss in Ruhe: Kaubewegungen aktivieren Verdauungsenzyme und verhindern, dass Luft mitgeschluckt wird. Stressfreie Mahlzeiten sind Gold wert.
Darmflora sanft aufbauen: Probiotische Präparate oder gezielte Präbiotika können helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen – aber individuell abgestimmt, nicht nach dem Gießkannenprinzip.
Histamin & Co. im Blick behalten: Frauen mit Mastzellproblemen oder Histaminintoleranz reagieren besonders häufig mit Blähungen. Hier lohnt sich eine gezielte Ursachenanalyse.
Bewegung & Bauchmassage: Leichte Bewegung nach dem Essen und eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn können helfen, die Gase besser abzuleiten.
Wann du ärztlich abklären solltest
Ein Blähbauch ist zwar meist funktionell bedingt, aber nicht immer harmlos. Warnzeichen, bei denen du medizinische Abklärung brauchst:
Plötzlicher, starker Blähbauch ohne erkennbare Ursache
Blut im Stuhl oder anhaltender Durchfall/Verstopfung
Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit
Starke Schmerzen oder tastbare Verhärtungen
Fazit: Blähbauch bei Frauen – mehr als nur „zu viel Luft“
Ein Blähbauch ist bei Frauen kein banales Alltagsproblem – sondern oft das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels aus Hormonen, Mastzellen, Mikrobiom und Darm-Hirn-Achse. Zyklus, Stress, Ernährung, Endometriose oder Wechseljahre können die Beschwerden zusätzlich verstärken.
Wichtig ist: Du bist damit nicht allein. Und – du musst dich damit nicht abfinden.
Mit dem richtigen Verständnis für die Ursachen, gezielten Ernährungsstrategien und natürlichen Helfern kannst du deinen Bauch nachhaltig beruhigen und dein Wohlbefinden zurückgewinnen.
Wenn du tiefer einsteigen willst: In meinem Onlinekurs „Tschüss Blähbauch“ erfährst du Schritt für Schritt, woher deine Beschwerden wirklich kommen und wie du sie gezielt in den Griff bekommst – alltagsnah, fundiert und wirksam.
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