Darmflora-Dysbiose: Ein Ungleichgewicht mit Folgen
- Sabine Karpe
- 6. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Ein aufgeblähter Bauch, Völlegefühl nach dem Essen oder das Gefühl, dass die Verdauung einfach „nicht rund läuft“ – viele Betroffene kennen das nur zu gut. Was oft als harmlose Verdauungsstörung abgetan wird, hat seinen Ursprung nicht selten viel tiefer: im Mikrobiom, der komplexen Gemeinschaft aus Billionen von Bakterien in deinem Darm. Gerät dieses Ökosystem aus dem Gleichgewicht, also in eine sogenannte Dysbiose, kann das spürbare Auswirkungen auf deine Verdauung und dein Wohlbefinden haben.

In diesem Artikel erfährst du, was genau eine Darmflora-Dysbiose ist, wie sie entsteht, welche Symptome sie verursacht – und warum sie eine häufige, aber oft übersehene Ursache für Blähbauch und Verdauungsprobleme ist.
Was bedeutet eigentlich „Dysbiose“?
Der Begriff „Dysbiose“ beschreibt eine Störung im bakteriellen Gleichgewicht deines Darms. In einem gesunden Mikrobiom leben nützliche Darmbakterien wie Lactobacillus oder Bifidobacterium in Balance mit anderen Keimen. Diese „guten“ Bakterien unterstützen nicht nur die Verdauung, sondern auch das Immunsystem, die Darmbarriere und sogar deine Stimmung.
Kommt es jedoch zu einem Überwuchs ungünstiger Keime, etwa durch Antibiotika, chronischen Stress, eine unausgewogene Ernährung oder auch still ablaufende Entzündungsprozesse, können die hilfreichen Bakterien verdrängt werden. Die Folge: Das fein abgestimmte Mikrobiom kippt und der Darm reagiert.
Typische Symptome einer Dysbiose
Viele wissen zunächst gar nicht, dass ihre Beschwerden auf eine gestörte Darmflora zurückgehen. Dabei sind die Symptome einer Dysbiose recht typisch wenn man sie kennt:
Blähbauch, oft nach dem Essen oder sogar schon morgens nüchtern
Veränderte Stuhlgewohnheiten: Verstopfung, Durchfall oder beides im Wechsel
Unvollständige Verdauung: Gefühl, das Essen „liegt schwer im Magen“
Völlegefühl, Unverträglichkeiten, Nahrungsmittelintoleranzen
Reizdarmähnliche Beschwerden
Hautprobleme, Müdigkeit oder Infektanfälligkeit denn das Mikrobiom wirkt systemisch
Wie entsteht eine Dysbiose?
Dysbiosen entstehen selten über Nacht. Meist ist es ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, das die Balance der Darmflora nach und nach aus dem Takt bringt:
Antibiotika & Medikamente (z. B. PPI, NSAR, hormonelle Verhütung)
Falsche Ernährung: zu viel Zucker, Fertigprodukte, Alkohol
Dauerstress und ein überaktives Nervensystem
Infektionen, z. B. Magen-Darm-Infekte oder Parasiten
Umweltgifte, Pestizide oder Schwermetalle
Histaminintoleranz oder SIBO als Folge oder Ursache
Oft bleibt die Dysbiose lange unbemerkt, bis irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem der Körper durch Symptome wie Blähbauch, Krämpfe oder Verdauungsstörungen signalisiert: „Hier stimmt etwas nicht.“
Warum führt eine gestörte Darmflora zu Blähbauch?
Die „falschen“ Bakterien produzieren im Dickdarm häufig übermäßig Gase wie Methan, Wasserstoff oder Schwefelverbindungen. Diese Gase entstehen durch Fehlgärung und stören die natürliche Peristaltik, also die rhythmische Bewegung deines Darms. Gleichzeitig wird die Darmbarriere durchlässiger, Immunreaktionen nehmen zu und auch das enterische Nervensystem kann überreizt reagieren.
Die Folge: Dein Bauch bläht sich auf, fühlt sich gespannt an, reagiert sensibel auf viele Lebensmittel und auch deine Stimmung kann aus dem Gleichgewicht geraten.
Was kannst du tun?
Die gute Nachricht: Eine Dysbiose lässt sich behandeln, vorausgesetzt, sie wird erkannt. Ein gezielter Stuhltest (Mikrobiomanalyse) kann Aufschluss darüber geben, ob das Mikrobiom gestört ist.
Was du tun kannst:
Dysbiose erkennen lassen (z. B. über eine Mikrobiomanalyse)
Blähende, schwer verdauliche Lebensmittel reduzieren
Gezielte Ernährung mit präbiotischen Ballaststoffen, bitterstoffreichen Kräutern & fermentierten Lebensmitteln
Mikrobiomaufbau mit individuell passenden Probiotika
Stress reduzieren, denn dein Nervensystem beeinflusst deine Darmflora maßgeblich
Entzündungsquellen identifizieren und reduzieren
In meinem Onlinekurs „Tschüss Blähbauch“ zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du die häufigsten Ursachen für Blähbauch erkennst, welche Diagnosetools und Ernährungsstrategien sich eignen und wie du deine Darmflora gezielt aufbaust. Mit Videos, praktischen Anleitungen, Ernährungsstrategien und wertvollen Tools für deinen Alltag.

Bist du neugierig, ob das Onlineprogramm auch deinem Blähbauch helfen kann?
Fazit: Höre auf deinen Bauch – und auf deine Bakterien
Ein gesunder Darm beginnt mit einer gesunden Flora. Wenn du regelmäßig unter Blähbauch, Verdauungsproblemen oder diffusem Unwohlsein leidest, kann eine Dysbiose die Ursache sein – und gleichzeitig der Schlüssel zur Besserung.